Die slowenische Zementfabrik Lafarge, die einem Joint Venture der Strabag und der französischen Lafarge gehört, hat am Donnerstag die Produktion eingestellt. Dazu kam es nach einem Produktionsverbot durch das slowenische Umweltinspektorat, weil die Fabrik über keine gültige Umweltgenehmigung verfügt, berichteten slowenische Medien.
Das Umweltinspektorat hatte am Mittwoch den Bescheid erlassen, mit dem der Fabrik die weitere Produktion von Zementklinker verboten wurde. Zementklinker ist ein Bestandteil von Zement. Lafarge hat sich dem Verbot gebeugt und am Donnerstag war der Ofen aus. Gleichzeitig kündigte man aber an, sich mit allen Rechtsmitteln dafür einzusetzen, die Produktion wieder aufnehmen zu können.
"Die Entscheidung des Inspektorats bedeutet, dass wir unsere Hauptaktivität in Slowenien stoppen müssen. Infolge dessen wird es zu einer weiteren Anpassung unserer Geschäftstätigkeit in dem Land kommen", hieß es aus Lafarge.
Das Umweltinspektorat reagierte mit dem Produktionsverbot auf den Druck der EU-Kommission und Bürgerproteste. Bereits im August 2014 hatte das Verwaltungsgericht die Umweltgenehmigung außer Kraft gesetzt, die Fabrik produzierte aber weiter.
In letzter Zeit stieg aber der Druck auf die slowenischen Behörden, nachdem die EU-Kommission Ende Februar bekannt gegeben hatte, dass sie Slowenien wegen der fehlenden Betriebsgenehmigung für die Zementfabrik erneut vor den EU-Gerichtshof bringen würde. Das Gericht hatte bereits 2010 festgestellt, dass Slowenien seinen Verpflichtungen aus der IPPC-Richtlinie nicht nachgekommen war. In dem neuen Verfahren fordert die Kommission ein tägliches Zwangsgeld von 9.000 Euro solange die Verletzung der Richtlinie andauert sowie einen Pauschalbetrag von 1,6 Mio. Euro.
Die Zementfabrik in Trbovlje gehört der Lafarge Cement CE Holding GmbH, einem Joint Venture des Bauriesen Strabag und des französischen Zement-Weltmarktführers Lafarge. Das Werk, das vor 13 Jahren von Lafarge übernommen wurde, hat rund 80 Beschäftigte.
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